Dortmunder Max-Planck-Wissenschaftler mit Biomedizin-Förderpreis ausgezeichnet

Dortmunder Max-Planck-Wissenschaftler mit Biomedizin-Förderpreis ausgezeichnet

Drei MPI-Forschende erhalten Preis für medizinisch relevante Spitzenforschung auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie und des Proteinabbaus

29. Mai 2024

Der mit 2.500 Euro dotierte Dortmunder Biomedizinpreis geht dieses Jahr gleich an drei Nachwuchswissenschaftler vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Physiologie. Insgesamt werden fünf Wissenschaftler vom Verein zur Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung e.V. für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung geehrt.

„Viele Einrichtungen in Dortmund liefern Spitzenforschung zum Wohl der Allgemeinheit. Genau das möchten wir mit dem Biomedizin-Förderpreis unterstützen“, erläutert der Vorsitzende des Vereins PD Dr. Kalhoff, leitender Oberarzt und stellv. Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Dortmund.

 

KI-basierte Software für die Kryo-Elektronentomographie

Thorsten Wagner und Gavin Rice haben zusammen in der Gruppe von Stefan Raunser, Direktor der Abteilung Strukturbiochemie, eine Software entwickelt, die Proteine in der Kryo-Elektronentomographie genau identifiziert, auswählt und so die mühsame händische Selektion ersetzt. Das neue Open-Source-Tool mit dem Namen TomoTwin nutzt dafür metrisches Deep Learning basierend auf neuronalen Netzen. Es ermöglicht, mehrere Proteine mit hoher Genauigkeit und hohem Durchsatz zu lokalisieren, ohne das neuronale Netz jedes Mal manuell neu erstellen oder neu trainieren zu müssen.

Neuer Mechanismus im Reifungsprozess von Ribosomen

Malte Gersch, Gruppenleiter am CGC, hat mit seinem Team, erste molekulare Einblicke in die Maschinerie gewonnen, die die Reifung des Ribosoms, der Proteinfabrik der Zelle, ermöglicht. Im Zentrum steht das kleine Protein Fubi, das dafür bekannt ist, Proteine für deren Abbau zu markieren und so die Stimulation von Immunreaktionen verändert. Mit Hilfe eines neu entwickelten chemischen Baukastens charakterisierten die Forschenden, wie zwei deubiquitinierende Enzyme eine spezifische Fubi-Hydrolase-Aktivität bereitstellen und damit in zwei Stufen als Fubi-Proteasen auftreten.

 

Neben den drei MPI-Wissenschaftlern wurden Mihael Vucur von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Universität Düsseldorf und Benjamin Buchmüller von der TU Dortmund/Princeton University mit dem Biomedizinpreis ausgezeichnet.

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