Zwei neue HumboldtianerInnen am MPI Dortmund

Zwei neue HumboldtianerInnen am MPI Dortmund

Laura Posada und Ryan Hylton erhalten Humboldt-Stipendium - wir gratulieren!
 

23. Oktober 2023

Für ihren Forschungsaufenthalt in Deutschland und ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen erhalten die Dortmunder Max-Planck-Forschenden Laura Posada und Ryan Hylton das renommierte Humboldt-Stipendium. Mit ihren Stipendien unterstützt die Humboldt-Stiftung international promovierte Forschende mit überdurchschnittlicher Qualifikation. Den Stipendiaten wird ein Forschungsaufenthalt mit frei wählbarem Forschungsthema bei einem deutschen Arbeitgeber für bis zu zwei Jahre finanziert.

Laura Posada begann ihre wissenschaftliche Laufbahn mit einem Studium der pharmazeutischen Chemie an der Universität in Montevide, Uruguay. Im Zuge ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit der Synthese und möglichen Anwendungen von natürlichen Cyclopeptiden. Außerdem absolvierte sie Forschungspraktika in Barcelona und Osako. In der Arbeitsgruppe des Chemical Genomics Centre (CGC) von Peter `t Hart forscht sie an der Entwicklung membrandurchgängiger zyklischer Peptide, die in der Zelle das Krebsprotein RBM39 binden und zerstören sollen. Dafür wollen die Forschenden eine neue, momentan stark umforschte Therapiestrategie nutzen: die sogenannten PROTACS. Diese bestehen aus zwei miteinander verbundenen Molekülen, die zum einen das Zielmolekül und zum anderen eine Komponente der körpereigenen Müllabfuhr binden. Auf diese Weise soll das Krebsprotein RBM39 gezielt für die Zersetzung durch die Zelle markiert werden.

Ryan Hylton studierte am College of Medicine der Pennsylvania State University. In der Gruppe von Dr. Matthew Swulius für Biochemie und Molekularbiologie untersuchte er im Rahmen seiner Doktorarbeit, wie sich das Zytoskelett während der neuronalen Entwicklung neu strukturiert. Mit Membranproteinen in Skelettmuskeln beschäftigt er sich in der Abteilung für Strukturbiochemie von Stefan Raunser. Genauer gesagt interessiert ihn die Struktur der Cofilin-Actin-Stäbchen. Sie spielen bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer eine Rolle, indem sie sich schädlich auf den Stofftransport in der Zelle auswirken können. Auch die synaptische Struktur und die Funktion von Neuronen können beeinträchtigt werden. Für seine Forschung nutzt er die Kryo-Elektronentomographie. Die Technik ermöglicht die dreidimensionale Darstellung feinster Zellstrukturen in ihrer natürlichen Umgebung.  Weiß man mehr über die strukturellen Eigenschaften der strukturgebenden Proteine, können beispielsweise Ansätze zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen entwickelt werden.

Wir gratulieren Laura und Ryan herzlich zum Erhalt des Stipendiums und wünschen ihnen alles Gute für ihre wissenschaftliche Laufbahn!

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