Malte Gersch in das Junge Kolleg der NRW Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen

Das Team um Malte Gersch sucht nach neuen Wegen, um neue Therapieansätze zu entwickeln.

14. Dezember 2020
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste nimmt Dr. Malte Gersch, Gruppenleiter am Chemical Genomics Centre (CGC) der Max-Planck-Gesellschaft in Dortmund, zum Jahreswechsel in das Junge Kolleg auf. Neben der Vernetzung mit herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beinhaltet die Aufnahme auch eine bis zu vier Jahre andauernde Förderung mit jährlichen Stipendien in Höhe von 10.000 Euro.

Das Junge Kolleg wurde 2006 von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste zur Förderung exzellenter junger Forschenden gegründet. Sie werden sowohl fachlich, finanziell als auch ideell unterstützt. Darüber hinaus wird Ihnen die Gelegenheit gegeben, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren und sich mit renommierten Mitgliedern der Akademie auszutauschen. In das Junge Kolleg können Forschende aller Fachrichtungen sowie KünstlerInnen berufen werden. Sie müssen bereits über ihre Promotion hinaus herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben, dürfen nicht älter als 36 Jahre sein und noch keine unbefristete Hochschullehrstelle innehaben.

„Ich freue mich über die Aufnahme, danke der Akademie für die Auszeichung, und hoffe je nach gemeinsamem Interesse auf die Chance, Forschung zusammen breiter zu kommunizieren“, sagt Malte Gersch. Er studierte Chemie und Biochemie an der LMU München. Während eines Forschungsaufenthaltes an der Stanford School of Medicine wurde sein Interesse an Chemischer Biologie geweckt, woraufhin er an der TU München bei Stephan Sieber promovierte. Dort forschte er zur Funktion und Inhibition des bakteriellen Proteasoms ClpP. Für seine Promotion wurde er mit dem Hans-Fischer-Preis, dem Friedrich-Weygand-Preis und der Emil-Erlenmeyer-Medaille ausgezeichnet. Während seines Postdocs in Cambridge, Großbritannien, bei David Komander forschte er an der Regulation und Struktur von humanen Deubiquitinasen. Seit Dezember 2018 leitet er eine unabhängige Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Technischen Universität Dortmund mit Anbindung an das Chemical Genomics Centre am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund.

 Das Team um Malte Gersch sucht nach neuen Wegen, um innovative Therapieansätze zu entwickeln. Dafür wollen die Forschenden die Kommunikation von Biomolekülen in Zellen so manipulieren, dass die Menge bestimmter krankheitsverursachender Biomoleküle verringert wird. Im Fokus steht das Ubiquitin-Signalsystem. Hier werden Zielproteine mit dem kleinen Protein Ubiqutin markiert und so ihrer Aktivität, ihr Transport oder der Abbau gesteuert. Eine gestörte Ubiquitin-abhängige Signalübertragung wird mit der Entstehung von Krebs, neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen in Verbindung gebracht.

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