Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie erstmals verliehen

Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie erstmals verliehen

Für seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Chemischen Biologie hat Herbert Waldmann den Richard-Willstätter-Preis erhalten

28. Januar 2021

Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann, Direktor der Abteilung Chemische Biologie am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) in Dortmund, hat im Rahmen der Konferenz Advances in Chemical Biology den erstmals vergebenen Richard-Willstätter Preis erhalten. Der mit 6.000 EUR dotierte Preis honoriert seine außergewöhnlichen Leistungen auf dem Forschungsgebiet der Chemischen Biologie. In vielen Bereichen hat er diese interdisziplizinäre Forschung vorangetrieben und so maßgeblich zu einem besseren Verständnis chemisch-biologischer Zusammenhänge beigetragen.

Prof. Waldmann hat früh die Interdisziplinarität von Chemie und Biologie als aufstrebendes und fruchtbares Forschungsgebiet erkannt. Dabei hat er neue Maßstäbe auf den Gebieten der lipidierten Proteine, der Biologie-orientierte Synthese, Festphasenverfahren, Wirkstoff- und Protein-Microarrays und in jüngster Zeit bei der Entwicklung sogennanter Pseudo-Naturstoffe gesetzt. Dieser neuartige Ansatz zielt darauf, unterschiedliche Naturstoffe zunächst in ihre Fragmente zu zerlegen und diese anschließend auf noch nie dagewesene Weise miteinander zu kombinieren. So gelingt es, völlig neuartige Wirkstoffe zu erzeugen, die z. B. die Aufnahme von Zucker (Glukose) in Krebszellen stoppen können. 

 

Seit seiner Berufung als Direktor an das MPI für molekulare Physiologie und als Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an die TU Dortmund im Jahr 1999, hat Waldmann maßgeblich dazu beigetragen, den Standort Dortmund zu einem international sichtbaren Zentrum für Chemische Biologie zu entwickeln. Er ist Initiator des 2005 gegründeten Chemical Genomics Centres, das die Max-Planck-Gesellschaft zusammen mit forschenden Pharmaunternehmen in Dortmund betreibt. Als Autor hat Herbert Waldmann bislang weit über 500 Artikel in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Für seine Arbeit auf dem Gebiet der Chemischen Biologie wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, wie z. B. mit dem Otto-Bayer-Preis, mit der Emil-Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und mit der Ehrendoktorwürde der niederländischen Universität Leiden.

 

Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie

Der Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie würdigt interdisziplinäre Forschung, Erkenntnisgewinn über chemisch-biologische Zusammenhänge sowie herausragendes Engagement für das Fach, z.B. in Form von Nachwuchsförderung oder der Gestaltung von Studiengängen. Der Richard-Willstätter-Preis für Chemische Biologie wird von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. , der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft e.V. (DPhG), der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) zu gleichen Anteilen gestiftet. 

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