Otto-Hahn-Medaille für Elena Reckzeh
Für ihre außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Chemischen Biologie wird Dr. Elena Reckzeh mit der Otto-Hahn-Medaille 2020 der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.
Elena Reckzeh hat in ihrer Doktorarbeit in der Abteilung von Prof. Herbert Waldmann in der Projektgruppe um Dr. Slava Ziegler Wirkstoffe entwickelt, die Tumorzellen auf eine radikale Zuckerdiät setzen. Krebszellen wachsen besonders schnell und benötigen daher viel Zucker – fast 10 Mal mehr als gesunde Zellen. Damit die Krebszellen diese großen Mengen auch schnell aufnehmen können, weisen sie eine außergewöhnlich hohe Menge an sogenannten Glukosetransportern auf. Mit den von Elena Reckzeh entwickelten Wirkstoffen, kann der Glukosetransport blockiert und die Zuckeraufnahme gestoppt werden: Die Krebszellen hungern aus und sterben.
„Ich bin überwältigt von der Auszeichnung. Sie hat mir einen richtigen Motivationsschub gegeben, da es nicht nur eine große Ehre ist, sondern einen darin bestätigt, weiterhin seinen Weg in der akademischen Forschung zu bestreiten. In der Zukunft möchte ich weiter im Feld der Chemischen Biologie forschen und Organoide (selbst-organisierte 3D-Strukturen aus adulten Stammzellen) als Modellsystem verwenden, um so nah wie möglich am Patienten zu arbeiten“ sagt Elena.
Die Otto-Hahn-Medaille ist verbunden mit einem Anerkennungsbetrag von 7.500 Euro. Die Auszeichnung soll junge WissenschaftlerInnen in ihrem Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten stärken, und sie ermuntern, ihren eigenen Weg zu finden.
2020 hat Elena Reckzeh bereits den Dortmunder Biomedizinpreis erhalten. Seit dem Abschluss Ihrer Doktorarbeit am MPI ist Elena Reckzeh Postdoktorandin am Hubrecht Institut in den Niederlanden.